Pi-Tag – es lebe die Mathematik!

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Mathematik im Alltag, da denkt jeder sofort an die Rechnung im Restaurant, die man mal schnell per Kopfrechnen aufteilen will. Oder an Dreisatz, Prozentualrechnung, jaja … Für viele Leute kein Problem, aber irgendwie negativ besetzt. Das muss sich ändern!

O. k., da wird nun kein gesetzlicher Feiertag rausspringen (wobei DAS jeden Arbeitnehmer begeistern würde, glauben Sie mir …).

Doch neben den offiziellen Feiertagen gibt es glücklicherweise auch unzählige Welt- oder Aktionstage, die sich einem bestimmten Thema widmen. Solch einer ist auch der π-Tag, der neben dem Weltstaudamm-Tag und dem Kartoffelchips-Tag am 14. März begangen wird.

Im deutschsprachigen Raum erschließt sich das nicht sofort – Pi (π) … Moment mal, das war doch 3,14…? Man versteht es besser, wenn man berücksichtigt, dass der Tag in San Francisco von Larry Shaw erstmals 1988 aus der Taufe gehoben wurde. In Amerika schreibt man beim Datum zuerst den Monat, dann den Tag (3/14). Rein zufällig ist das dann auch noch der Geburtstag eines großen Genies – Albert Einstein wurde vor 139 Jahren geboren.

Pi Tag

Das Verhältnis zu Mathematik spaltet die Menschen, zumindest in Deutschland. Manche Schulkarriere drohte schon daran zu scheitern. Und es hat sich seit Langem schon ein Mathe-Bashing etabliert: Mathe hassen ist cool! Umso verständlicher (aber auch skurriler), dass wir immer weniger hinterfragen: Was bedeutet zum Beispiel der Satz, den bestimmt jeder aus der Wettervorhersage kennt: „Die Regenwahrscheinlichkeit liegt morgen bei 30 Prozent“? Na??

Tja, Mathe … ich oute mich mal, mir hat das überwiegend Spaß gemacht, und ich hatte ab der Oberstufe auch gute Noten. Im Studium wurde das Ganze dann aber (auch im Nebenfach) doch sehr abstrakt. Selbst wenn man sich mal durchgekämpft hat und die Fourierreihe herleiten und beweisen konnte – wo liegt die konkrete und, noch wichtiger, alltagstaugliche Anwendung derselben?

Ein Beispiel ist das EKG: Aha, das sollte ein Mediziner also wissen! Machen Sie sich den Spaß und fragen mal Ihren Arzt beim nächsten Besuch danach. Antworten bitte hier posten! Und mal ehrlich: Kein Arzt setzt sich hin und würde per Fourieranalyse die EKG-Kurve interpretieren. Also, wenn das meiner täte, würde ich eher misstrauisch werden.

Was will ich damit sagen? Müssen wirklich zwölf Jahre in der Schule mit Bleistift und Papier im Schweiße des Angesichts Kurven diskutiert, Integrale integriert und Schätzwerte extrapoliert werden? Oder könnte man das nicht ab Klasse 9 oder 10 reduzieren und mehr softwaregestützte Methoden einführen? Jetzt kommt der Aufschrei: Oje, die lernen dann ja gar nichts mehr!! Ich rede nicht über Grundrechenarten, Mittelwerte oder Bruch- und Prozentualrechnung. Die Basis muss erhalten bleiben. Aber wir haben über Generationen immer wieder akzeptiert, nicht mehr alles im Detail zu wissen. Ich meine, meine Großmutter wusste noch auswendig, wie man Brot backt oder Lebensmittel haltbar macht. Ich muss das nachschauen, trotzdem wird mich deswegen keiner schräg ansehen (im Gegenteil eher, wenn ich das kann, ohne ein Rezept zu suchen). Beziehungsweise findet es niemand unnormal, wenn ich trotzdem Brot esse oder ein Bier trinke (von dem ich keine Ahnung habe, wie genau es gebraut wird). Oder ein Smartphone benutze.

Eine Facette von Data Science ist nun mal die Mathematik. Und je früher wir Methoden lernen, um mit allen Vorhersagen, Statistiken und Berichten richtig umzugehen, desto besser.

Ich denke, es käme auf den „use case“ an: Stellen Sie sich mal vor, man würde mit den Schülern beispielsweise Whatsapp-Chats analysieren: Wie viele Einträge hat eine Gruppe, wer wie oft, wie viele Bilder, wer hat welches Lieblings-Emoji, was sind Spitzenzeiten in der Aktivität, kann ich ablesen, wessen Handy mal zur Strafe einkassiert wurde? Ich glaube, das würde Interesse wecken! Nicht nur von Digitalisierung reden – machen!

Pi TagZurück zum Pi-Day: Wie feiert man den? Mit Kuchen („Pie“), und wer es auf die Spitze treiben will, der startet die Party exakt um 1:59:26 Uhr (π = 3,1415926…)

 

Also dann: guten Appetit und bis neulich!

 

Jürgen Kaselowsky

PS: Wer Lust hat, kann noch bis zum 16. März an der SAS University Edition Challenge teilnehmen und coole Preise gewinnen. Einfach mal bei Facebook, Twitter oder Instagram unter #UEChallenge suchen. Die Aufgaben sind wirklich einfach, versprochen!

Tags Pi Day
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Dr. Jürgen Kaselowsky

Advicer for professors and students on the topics of data science and analytics, SAS Germany

Dr. Jürgen Kaselowsky introduces "Analytics U" to universities where no one has ever used SAS before ... SAS Trek beyond! "You never stop learning!" Jürgen can confirm that. Since 2004 he has been involved with the higher education landscape in Germany, Switzerland and Austria and observed how new topics in the IT area are adopted and implemented by the educational institutions. It is always important to Jürgen to think outside the box. He is always welcoming feedback from the readers!

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